Freiflächen-Photovoltaik-Anlage am Sägeweg


Im letzten Jahr wurde der Genehmigungsprozess abgeschlossen und die Vorarbeiten begonnen – jetzt sind die Module verbaut und die Anlage wird sichtbar.
Noch in diesem Jahr wird lokal Ökostrom für Weil der Stadt produziert, der knapp 600 Haushalte im Jahr versorgen kann. Dies ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Energieautarkie in Weil der Stadt. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt vom Schwesterunternehmen schwarzwald nature – dem Spezialisten für erneuerbare Energien. Die EnWdS Energie Weil der Stadt als Eigentümerin und Betreiberin realisiert gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen schwarzwald nature am Sägeweg in Weil der Stadt die große Freiflächen-Photovoltaikanlage. Auf einer Fläche von 2,3 Hektar entsteht eine installierte Leistung von etwa 2.100 kWp (Kilowatt-Peak), die jährlich einen Stromertrag von ungefähr 2.000.000 kWh generieren kann. Dies entspricht in etwa dem Bedarf von knapp 600 Haushalten mit 3 Personen oder dem Jahresverbrauch von knapp 1.000 VW ID.3-Fahrzeugen, die jeweils 12.000 Kilometer pro Jahr zurücklegen.
Eine beeindruckende Statistik ist die jährliche CO2-Einsparung dieser Anlage, die bei ungefähr 903 Tonnen pro Jahr liegt. Diese eindrucksvolle Zahl entspricht in etwa der jährlichen CO2-Aufnahme von über 72.000 Bäumen oder einer Fläche von fast 500 Hektar Wald. Damit leistet die Photovoltaikanlage einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zum Schutz der Umwelt. Dokumentiert wird das Ganze durch eine große Anzeigetafel, die am Sägeweg installiert und Werte wie die produzierte Strom-Menge anzeigen wird. Dies ist schon die zweite Anlage im Sägeweg, da schon seit
einiger Zeit die Vereinremisen mit einer PV-Anlage, die einen jährlichen Stromertrag von ca. 95.000 kWh leistet, ausgestattet sind.
Bei der Installation der PV-Anlage wird zusätzlich ein Umweltkonzept umgesetzt, das die Artenvielfalt für Flora und Fauna gewährleisten soll. Das bedeutet, dass mit geringster Bodenversiegelung gearbeitet wird und so auch Schafbeweidung sowie Mäharbeiten unter der Anlage möglich sind. Außerdem wir das Gelände mit einer kleintiergerechten Umzäunung ausgestattet, die die Lebensräume und Bewegungsradien der Tiere nicht einschränkt. Die Entwicklung der Biodiversität wird in den nächsten Jahren wissenschaftlich begleitet, um Erkenntnisse für weitere Anlagen zu gewinnen.
Christian Walter, Bürgermeister von Weil der Stadt und Aufsichtsratsvorsitzender der EnWdS, war es vor allen Dingen wichtig, dass die Umsetzung schnell erfolgt: „Wir wollten möglichst schnell ein Signal an die Bürger in Weil der Stadt senden, dass die Energiewende nichts Abstraktes ist, sondern vor Ort umgesetzt werden muss. Ich bin froh, dass wir mit der ENCW und der schwarzwald nature zuverlässige Partner an der Seite haben, mit denen wir sehr bald sauberen, erneuerbaren Strom für Weil der Stadt produzieren werden. Mit dieser Anlage wird unser Vorhaben sichtbar und weitere Projekte werden folgen, da uns die Energie-/Wärmewende in den nächsten Jahrzehnten intensiv beschäftigen wird.“ Für Horst Graef, Geschäftsführer der EnWdS, ENCW und schwarzwald nature, soll diese PV-Anlage erst der Anfang sein: „Das ist für uns ein ganz wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu unserem Ziel, alle Bürger in Weil der Stadt komplett mit grünem Strom zu versorgen – „aus Weil der Stadt für Weil der Stadt“ ist hier das Motto. Besonders freut mich, dass die Stadt Weil der Stadt mit uns als ENCW die EnWdS vor zwei Jahren gegründet hat und wir partnerschaftlich die Energiewende in Weil der Stadt umsetzen.“
Jürgen Katz, 1. Beigeordneter von Weil der Stadt und Geschäftsführer der EnWdS, hebt besonders die ökologischen Aspekte hervor, die bei der Installation berücksichtigt werden: „Mein besonderer Dank gilt Herrn Landrat Bernhard, der uns mit dem Landratsamt von Anfang an sehr unterstützt hat und eine schnelle Genehmigung ermöglicht hat. Neben unserem Weg zur Erreichung der Energieautarkie für Weil der Stadt sind uns auch die ökologischen Aspekte wichtig. Aus diesem Grund haben wir eine Begleitforschung mit Prof. Dr. Küpfer aufgesetzt, die die Auswirkungen auf Flora und Fauna unter und neben der Anlage untersuchen wird.